Geschichte

Geschichte

Seit 1930 werden in Vorpommern Patienten mit Diabetes mellitus intensiv betreut und behandelt. Der Greifswalder Internist Gerhardt Katsch (1887-1961), der als Begründer der Diabetologie gilt, richtete bereits im Jahr 1930 in Garz auf Rügen eine Diabetikerstation ein. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gründete er im Schloss Karlsburg ein Diabetikerheim. Der engagierte Mediziner leitete die Klinik bis zu seinem Tod 1961 und beförderte die experimentelle und klinische Forschung auf einem bis dahin nahezu unbekannten Gebiet. Seine Arbeit wird anschließend im sogenannten Zentralinstitut für Diabetes fortgeführt. Bis 1990 ist das Diabetesklinikum Karlsburg die Leiteinrichtung für die medizinische Behandlung von Diabetikern in der DDR und dient gleichzeitig wissenschaftlichen Forschungen. Besonders herausragend war die Behandlung diabetischer Frauen und Kinder. Bereits in den 50er Jahren wurde eine gynäkologische Abteilung und Geburtenstation eingerichtet, im Jahr 1978 dann eine neuerbaute Kinderklinik übergeben. Als europäische Pionierleistung ging die Behandlung nierenkranker Diabetiker in Karlsburg in die Geschichte ein. Im Oktober 1969 bekam erstmals ein Diabetespatient außerhalb der USA eine Blutwäsche. Im Jahr 1994 übernimmt die Hamburger Klinikgruppe Dr. Guth das Haus und erweitert es um die Schwerpunkte Herzchirurgie und Kardiologie. In Mecklenburg-Vorpommern waren Herzpatienten bis dahin akut unterversorgt. Am 10. Oktober 1994 wird der Grundstein für ein modernes Herz-und Diabetes-Klinikum gelegt. Heute ist das Herzzentrum Karlsburg das größte im Land Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Nachbarschaft von Herz- und Diabetesklinik können Patienten, die an einer Stoffwechselerkrankung leiden, optimal betreut werden. Der Diabetes mellitus geht oft einer Herz-Kreislauf-Erkrankung voraus.