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Abenteuer-Camp 2022 in Karlsburg
Baumwipfel-Klettern, Bogenschießen und Verpflegung aus dem Tipi. Den Nachmittag im Juli 2022 werden 16 Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes nicht vergessen. In den sommerlichen Schulungskursen der Diabetesklinik Karlsburg wird in der Freizeit viel gemeinsam unternommen. Die Mädchen und Jungen lernen mit ihrer Erkrankung selbstbewusst umzugehen.
Diabetes-Schulung in Karlsburg erleichtert Start in der Schule
Lehr- und wissensreiche Woche im Sommer 2021 für Eltern und Vorschulkinder in der Kinderdiabetesklinik Karlsburg
Die sechsjährige Paulina und die gleichaltrigen Kinga und Liam freuen sich wie viele andere ABC-Schützen auf den Schulbeginn in wenigen Wochen. Damit der Schulalltag möglichst unbeschwert gelingen kann, waren sie mit ihren Müttern eine Woche im Klinikum Karlsburg zur Schulung. Denn die Kinder sind an Typ-1-Diabetes erkrankt. „Das ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig im frühen Kindesalter beginnt und nicht heilbar ist. Wer diese chronische Erkrankung hat, muss sich ein Leben lang Insulin zuführen“, erklärt Dr. Antonia Müller, Kinderärztin und Diabetologin im Klinikum Karlsburg. Die Insulinmengen, die täglich benötigt werden, sind individuell nach der Aufnahme von Kohlenhydraten sowie der Mobilität zu berechnen. Und das vor jedem Essen. Eine Herausforderung für die jüngsten Patienten, weiß die erfahrene Medizinerin. Trotz der inzwischen gut entwickelten digitalen Technik – von Sensoren, die den Zucker messen, bis hin zu Pumpen, die das Insulin zuführen. „Wir haben im Jahr 2018 diese Schulungsform eingerichtet, weil wir glauben, dass Sechsjährige schon vieles verstehen und lernen können. Zum anderen wollten wir auch den Eltern ein wenig von der Angst nehmen, ihre Kinder im Schulalltag sich selbst überlassen zu müssen“, sagt die Leitende Oberärztin Antonia Müller.
„Paulina hat in der Woche viel gelernt, sie ist im Umgang mit der Pumpe schon recht sicher. Sie weiß schwierige Situationen einzuschätzen und sich im Falle einer Unterzuckerung zu helfen“, sagt Stefanie Behnke aus Karlshagen. Ihre Tochter besitzt ein Handy, damit sie während des Schulaufenthaltes im Notfall die Familie erreichen kann. Zudem bekommt sie als Mutter auf ihrem Handy alle Blutzuckerwerte der Tochter vermeldet. „Das beruhigt mich sehr.“
Katja Lazewski hat bereits mit der Schule ihres Sohnes in Wusterhusen Kontakt aufgenommen und sehr viel Entgegenkommen erfahren. „Ich habe mich sehr gefreut, dass sowohl der Direktor, seine Sekretärin und auch der Klassenlehrer sich in Karlsburg weiterbilden wollen, um Liam gut betreuen zu können.“ Kein Lehrer sei dazu verpflichtet, weiß Katja Lazewski. Sie spürt in ihrem Umfeld großes Verständnis für die Diabetes-Erkrankung, die sich „niemand aussuchen kann“.
Izabela Sieron, die aus Gdansk stammt, aber seit 20 Jahren mit ihrer Familie in Deutschland lebt, wird ihre Tochter Kinga in Stettin einschulen. „Die Betreuung von Kinga in der internationalen Schule habe ich übernommen. Für uns ist die Diabetesklinik in Karlsburg ein Glückstreffer. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben.“
Es sei nicht allein die Wissensvermittlung, die das Besondere der stationären Schulung ausmache, sagen die Mütter übereinstimmend. „Wichtig für uns ist auch das Gefühl, endlich Gesprächspartner gefunden zu haben, die unsere Probleme teilen“, unterstreicht Izabela Sieron. Gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit wie der Besuch des Tierparks Wolgast haben dazu beigetragen. „Wir wollen privat in Kontakt bleiben und uns noch im Sommer wiedersehen“, erklärt Katja Lazewski.
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